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Rhetorik der Überwachung von Bentham bis Big Brother
[/] ctrlspace.zkm.deIm Jahr 1785 machte sich der britische Philosoph Jeremy Bentham [1748-1832], der Begründer des ethischen Utilitarismus, an den Entwurf eines Gefängnismodells, das er Panopticon nannte. Das Neue an diesem Bau war, dass sich von einem zentralem Turm aus alle Insassen beobachten liessen, diese jedoch nicht in den Turm hinein sehen konnten. Da die Gefangenen deswegen nie mit Sicherheit wissen konnten, ob sie tatsächlich überwacht werden, wurde hier die tatsächliche Überwachung durch die Möglichkeit des Überwachtwerdens ersetzt. Als Rationalist hoffte Bentham, dass die Delinquenten deswegen den Kontrollblick verinnerlichen und so vor Straftaten zurückschrecken würden. Er verstand das panoptische Prinzip, in dem Macht sich selbst durch räumliche Struktur ausdrückt, als Beitrag zur Erziehung der Menschheit im Sinne der Aufklärung.