pop-log »Sometimes, in other words, I just want to go to Disneyland.«

jörg sasse


apr 26 – jul 27, 2002 [/] galerie nächst st.stefan rosemarie schwarzwälder, wien

JÖRG SASSE 1063, 2001, 98 x 140 cm JÖRG SASSE (geb. 1962 in Bad Salzuflen, Nordrhein-Westfalen, lebt und arbeitet in Düsseldorf) zählt zu den bemerkenswertesten Fotokünstlern seiner Generation. [/] jörg sasse

Bereits seit Mitte der 70er Jahren hat sich Jörg Sasse intensiv mit dem Computer, verschiedenen Programmiersprachen und Datenverarbeitungsprogrammen beschäftigt. Von 1982 bis 1988 studiert er an der Düsseldorfer Akademie, Meisterschüler von Bernd Becher. Seit 1994 stellt er computermanipulierte Fotografien her. Ausgangspunkt dafür sind fremde Amateurfotos, denen er den "Beigeschmack von Privatheit" (Jörg Sasse) gründlich austreibt. Die Eingriffe sind vielfältig und ohne das Ausgangsmaterial oft nicht mehr nachzuvollziehen. Der Bildausschnitt wird verschoben, die Farben werden verändert, Details werden scharf oder unscharf gestellt, einzelne Motive werden an andere Stelle gesetzt oder verschwinden überhaupt.

"Seine Bilder, deren fotografische Vorlagen entwendet, konfisziert, über- und angeeignet, vielleicht sogar gestohlen wurden, repräsentieren jetzt eine völlig andere Sicht auf das Bild. Sie sind nicht wie Doubles, sie wiederholen nicht ihr Ausgangsmaterial, sie verkörpern ein neues Bild - sie sind das Original!" (Udo Kittelmann). Bemerkenswert ist die Irritation, die sie beim Betrachten auslösen, da oft Vorder- und Hintergrund durch Schärfe/Unschärfe der gewohnten Relation enthoben sind oder der Betrachterstandpunkt diffus wird. "Natürlich wird eine Fotografie immer das Erkennbare mit tragen. Und das ist auch gut so. Was mich interessiert ist der Punkt, an dem sich das autonome Bild an der Wand mit dem Verweis auf die gewesene Wirklichkeit trifft. Der Punkt, an dem man meint, etwas erkannt zu haben, das sich im nächsten Moment jedoch wieder entzieht." (Jörg Sasse)


 

  

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