friedrich kiesler, 1890-1965
Raumbuehne (1924) In der Beschreibung über die Raumbuehne vermisst man konkrete Aeusserungen über Form, Konstruktion, Groeße und technische Einrichtungen. Sie ist ein kuenstlerisches Konstrukt, ohne feste Konturen. Kiesler konnte eher sagen, was eine Raumbuehne nicht sei: also keine Kiste mit einem Vorhang als Deckel, sondern ein ‚elastischer Raum', fern jeder erstarrten Baukonvention, um so ein neues Raumgefuehl zu schaffen. Der bloßen ‚Addition von Wort, Mensch, Gegenstand, Kulisse, Licht', die nur ‚Szenensummierung' bewirke, soll entgegengetreten werden.
Raumbühne im Wiener Konzerthaus' (1924), Mozartsaal, Wien
...Bühne ist Raum...Der neue Wille sprengt die Bildbühne, um sie in Raum aufzulösen...Er schafft die Raumbühne, die nicht nur a priori Raum ist, sondern auch als raum erscheint.
Zuschauerraum und Bühne sollen nicht als Raumfolge hintereinander geschaltet, sondern in einem Raum als Raumkontinuum vereint werden. Die Raumbühne von 1924 war eine spiralfömig angelegte Rampe,die in einem Podest von 7m Durchmesser endete. In dessen Mitte befand sich ein Aufzug, der zum mittleren Ring führte. [/] friedrich kiesler